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Geist ohne Hintergrund

Der Geist ist aus der Flasche …

Und der Geist heißt HomeOffice.

Die Arbeitswelt hat sich in den zwei Jahren Corona so sehr verändert, wie es noch im Februar 2020 nicht denkbar war. HomeOffice wurde für viele Organisationen zur Selbstverständlichkeit. Videokonferenzen sind jetzt so normal, wie E-Mail-Schreiben und Telefonieren. Die Corona-Zeit hat gezeigt, dass HomeOffice geht. Die Mitarbeiter:innen haben weiterhin mit Einsatz gearbeitet, auch wenn sie nicht präsent im Büro waren. Kommunikation war auch über Distanz möglich, wenn auch anders. Unternehmen, Verwaltungen und andere Organisationen konnten ihre Arbeit aufrechterhalten, auch wenn ein großer Teil der Beschäftigten von zu Hause aus ihre Arbeit erledigten.

Natürlich sind in dieser Zeit auch viele Defizite und Probleme deutlich geworden:

  • der fehlende Digitalisierungsgrad
  • die mangelnde IT-Ausstattung
  • die fehlende IT-Kompetenz bei Führungskräften und Beschäftigten
  • Grenzen der Command-and-Control-Führung
  • die Herausforderungen des Selbstmanagements in der digitalen Arbeit

Aber HomeOffice funktionierte. Und das gut.

20. März 2022 | Die HomeOffice-Pflicht ist gefallen.

Und nun ist die HomeOffice-Pflicht zum 20. März 2022 gefallen. Es gibt nicht wenige, die sich die Zeit vor Corona zurückwünschen:

  • Alle sind wieder im Büro.
  • Themen können ganz schnell und formlos zwischen Tür und Angel besprochen werden.
  • Bei einer Besprechung sitzen alle zusammen in einem (Präsenz-)Raum, können schwatzen, durcheinanderreden und in der Pause einen Kaffee trinken.
  • Führungskraft und Teammitglieder sehen, was die anderen den ganzen Tag machen, wer da ist und wer nicht.

Aber so wird es nicht mehr sein. Der Geist ist aus der Flasche: HomeOffice-Arbeit beziehungsweise mobile Arbeit gehören nun dazu und werden auch nicht mehr weggehen. Und wer das ignoriert, wird sicherlich schnell spüren, wie die Beschäftigten darauf reagieren. Im Zweifel werden sie sich eine Arbeitsumgebung suchen, in der HomeOffice Selbstverständlichkeit ist. Denn mobiles Arbeiten ist inzwischen ein Muss in der Fachkräftesuche.

HomeOffice ist mehr.

Und HomeOffice-Arbeit ist nicht einfach nur zwei, drei Tage die Woche zu Hause arbeiten. HomeOffice (mobiles Arbeiten) bedeutet eine Veränderung der Arbeitswelt:

  • Wir können nicht mehr über Command-and-Control führen. Wir brauchen neue Führungskonzepte, die auf Vertrauen, Selbstmanagement und Selbstorganisation fußen.
  • Wir kommunizieren über digitale Werkzeuge. Wir müssen digitale Kommunikation lernen und diese in unsere Kommunikationsprozesse integrieren.
  • Kollaboratives Arbeiten mit IT-Werkzeugen wie Miro oder Padlet prägen unsere Zusammenarbeit neu. Diese Werkzeuge müssen verfügbar sein. Sie müssen bedient werden können und sie müssen in unseren Arbeitsprozess integriert werden.
  • Transparenz zu Aufgaben, Fortschritten und Auslastungen sind die neue Kontrolle. Die Haltung jedes Einzelnen und die Kultur der Organisation müssen kritisch geprüft werden. Wie können wir unsere Haltung und unsere Kultur verändern, so dass wir die neuen Werkzeuge und Methoden für die mobile Arbeit effizient und effektiv einsetzen.

Das, was in Präsenz funktioniert, funktioniert nicht genauso im Online-Raum. Wir müssen eine neue Sprache, eine neue Arbeitsweise lernen. Wir müssen Prozesse verändern und Digitalisierung leben. Ziel muss eine konsequente und strukturelle Integration von mobiler Arbeit sein. So können der Mehrwert genutzt und die Hürden gemeistert werden.

Fazit: Der Geist HomeOffice ist aus der Flasche. Zurück geht er nicht mehr. Dieser Geist ist keine Bedrohung, sondern eine Chance unsere Arbeitswelt positiv zu verändern. Diese Veränderung sollte im Kontext der digitalen Transformation aktiv gestaltet werden. Struktur schaffen, Haltung und Kultur prägen.

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